Mit Messenger, Laptops und digitaler Tafel Der Unterricht an der Hamburger Berufsschule BS07 ist bereits hochgradig digitalisiert

Bergendorf

Justin, Catalina und Patrick haben den Bogen sofort raus. Mit dicken roten Strichen umkreisen die BerufsschülerInnen Gebiete auf dem Globus und schreiben die richtigen Ländernamen dazu. „Da komme ich her“, sagt Catalina und zeichnet routiniert den Umriss Spaniens ein. Der rote Kreis, den ihr Kollege Patrick um Frankreich zieht, ist ein bisschen klein geraten. Macht nichts: Auf der digitalen Tafel kann er das im Nu wegwischen und korrigieren, ganz ohne Kreidespuren an den Fingern.

Eine digitale Tafel in jedem Raum

An der Berufsschule BS07 in Hamburg-Bergedorf haben sie schon viel Erfahrung mit den Touchscreens von Prowise. Anfang 2020, kurz vor Ausbruch der Pandemie, bezogen die 55 Lehrkräfte und knapp 1000 SchülerInnen ein komplett neues Schulgebäude. 46 Prowise-Tafeln zogen mit ein, später wurden noch acht weitere für die Fach- und Konferenzräume geordert. Installiert wurden sie kompetent und absolut termintreu vom Prowise-Partner Kurzbach (Vechta). „Prowise hat das günstigste Angebot eingereicht“, erklärt Stefan Befeldt, Abteilungsleiter Duale Ausbildung. Er hat sich seinerzeit um die Ausschreibung gekümmert.

 

Lockdown – na und?

„Dass die Pandemie kam, konnte ja keiner ahnen“, erinnert sich der Mathe- und Wirtschaftslehrer Yahya Nase. Er hatte an der BS07 als Erster die Prowise-Boards ausprobiert. „Zum Glück kamen die Tafeln kurz vor dem Lockdown, denn so konnten wir während der Lockdowns den Unterricht reibungslos in Vollzeit weiterlaufen lassen.“ Mit ihren Boxen und den Mikrofonen seien die interaktiven Boards ideal für den Distanzunterricht. „Auch den Hybridunterricht haben fast alle KollegInnen mitgetragen“, erinnert sich Nase stolz. Er liebt es, mit den SchülerInnen Gleichungen an der digitalen Tafel herzuleiten und zu lösen.

 

Von den SchülerInnen gelernt

Nase hat aber auch Verständnis für KollegInnen, die skeptisch gegenüber der Digitalisierung sind. „Am Anfang ist es vielleicht ein wenig mehr Arbeit, sich mit neuen Unterrichts-Tools zu beschäftigen“, weiß er. „Aber auf lange Sicht hat man weniger Arbeitsaufwand als im klassischen Unterricht.“ Etwas holprig sei zunächst auch die Kommunikation mit den SchülerInnen gelaufen. „Wir haben denen E-Mails geschickt“, erzählt Nase: „Nach dem Motto: Bitte erledigt diese Aufgabe zu diesem Datum.“ Aber die Mails wurden teilweise nicht einmal abgerufen. Das macht heute keiner mehr, mussten die Lehrkräfte erfahren. Inzwischen nutzen sie einen professionelles Kollaborations-Tool inklusive Messenger. Und es klappt! „Plötzlich sind die SchülerInnen innerhalb von fünf Minuten, wo sie sein sollen!“ Lernen ist eben keine Einbahnstraße.

 

Ins Netzwerk investiert

Jede Schülerin und jeder Schüler an der BS07 hat einen eigenen Windows Laptop oder Surface 2-In-1 Tablet in der Schule oder kann sein eigenes Gerät mitbringen. Zudem steht flächendeckendes WLAN für alle zur Verfügung. „Und das Netzwerk hält es aus: Es war teuer, ist dafür aber auch richtig gut”, freut sich Befeldt. Eine lohnende Investition. Jetzt blicken die beiden IT-affinen Lehrer in die Zukunft: Nicht alle im Kollegium sind auf dem gleichen Wissensstand und können die Möglichkeiten der Prowise-Boards voll ausschöpfen. „Ich will mehr Fortbildungen für KollegInnen anbieten“, hat sich Yahya Nase vorgenommen. Aber die Koordination sei nicht ganz einfach. Vielleicht können ihm Justin, Catalina und Patrick dazu noch ein paar Tipps geben.

 

Hamburgs Schulen im Netz

Hamburg ist Vorreiter in Sachen digitale Bildung. So haben 99 Prozent aller Klassenzimmer in Hamburger Schulen inzwischen WLAN. „Berufliche Schulen in Hamburg haben in Sachen Digitalisierung ein wenig mehr Freiheit als in manchem anderen Bundesländern, wo der Schulträger vieles entscheidet”, sagt Lehrer Stefan Befeldt. „Deshalb haben wir einen Kollegen, der sich nur um die IT kümmert. Das ist schon ein kleiner Luxus.“

 

WLAN oft nicht ausgebaut

Gerade beim Netzausbau herrscht bekanntlich an vielen deutschen Schulen Aufholbedarf. Von KollegInnen weiß Lehrer Stefan Befeldt: An ihren Schulen versucht man, IT-Fachkräfte anzuwerben. Doch das Gehalt im öffentlichen Dienst sei zu unattraktiv, es fänden sich hauptsächlich Berufsanfänger, die sich meist recht schnell auf lukrativere Stellen bewürben. „Wenn es ganz schlecht läuft, ist dann die Arbeit am Schul- Netzwerk nicht dokumentiert und die Schule muss wieder ganz von Neuem anfangen.“ Die BS07 setzt deshalb für Netzwerkaufbau und -pflege auch auf einen externen IT-Dienstleister.