VHS Unteres Remstal: Virtuell zum Lernen vereint




Manche lernen eben lieber von zu Hause aus – auch ohne Corona. Das ist die Lehre, die man bei der Volkshochschule Unteres Remstal aus den letzten Jahren gezogen hat. Die Gesichter der KurskollegInnen möchten die erwachsenen SchülerInnen trotzdem gerne sehen. Das hat praktische Folgen für das kommende Semester: Ab Herbst bietet die vhs ihre Kurse mit Hybrid-Option an. Das heißt: Wer mag, kommt zum Lernen in die Kursräume. Wer lieber zuhause bleibt, schaltet sich per Zoom-Konferenz ein.
Alle sind im Bild
Wie das funktioniert, erklärt Ariant Ukaj von der vhs: „Wir starten parallel zwei Zoom-Sessions: In einer sind die von ferne aus Teilnehmenden versammelt. Sie sind auf einem separaten Bildschirm zu sehen. Und in der anderen Zoom-Sitzung sehen sie die Person, die den Kurs leitet.“ Damit die Kursleitung sich nicht um die Aufnahme kümmern muss, wird eine 360-Grad-Kamera im Raum installiert. Sie folgt dem oder der Dozierenden bei ihren Bewegungen. Auf der digitalen Prowise-Tafel kann die Lehrkraft dann ganz normal Unterricht geben. Das Konzept kommt gut an bei den vhs-TeilnehmerInnen, berichtet Lars Lawan von der vhs: „Noch sind nicht alle Räume mit Prowise-Screens ausgestattet. Wir hören oft den Wunsch, dass auch die restlichen Kursräume möglichst bald folgen.“
Klangprobe bei Kalisch Systems
Die kreative Lösung für den hybriden Unterricht nahm ihren Anfang bei Kalisch Systems in Reutlingen. Bei dem Systemhaus und Prowise-Handelspartner ist die vhs bereits Kunde. Kalisch-Geschäftsführer Thomas Flad stellte die Prowise-Tafeln vor. Bei Kalisch Systems gibt es ein voll ausgestattetes Klassenzimmer – inklusive Prowise-Tafel, versteht sich. Dort fanden die ersten Tests statt. Lawan: „Am wichtigsten waren für uns die Mikrofone, denn die Audioqualität ist der kritischste Punkt bei hybriden Kursen.“ Lawan und Ukaj spielten alle Szenarien durch. Thomas Flad erinnert sich: „Sie standen sogar mit dem Rücken zur Tafel am anderen Ende des Raumes. Und trotzdem wurde das, was sie sagten, kristallklar von der Prowise-Tafel übertragen.“ Die Erwachsenenbildner waren angetan.
Engagierte Diskussion – klar zu hören
Seit Februar befinden sich nun zusätzlich an vier vhs-Standorten insgesamt acht 86-Zoll-Tafeln von Prowise. „Das System läuft stabil und funktioniert genauso, wie wir uns das vorgestellt haben“, bestätigt Lars Lawan hochzufrieden. Der härteste Praxistest seien die Hybridtreffen einer Gruppe engagierter BürgerInnen, die sich ehrenamtlich für Flüchtlinge einsetzen. Denn die EhrenamtlerInnen diskutieren ihre Projekte, zum Beispiel Schulungen, stets intensiv. „Und auch dabei funktioniert der Ton wunderbar und alle können einander hören”, bestätigt Ariant Ukaj. „Wir brauchen keine externen Mikrofone.“
In Ruhe hineinwachsen
Als die digitalen Tafeln kamen, gab Kalisch Systems in der vhs zwei Schulungen zu ihrer Nutzung. „Die DozentInnen sind begeistert”, hat Sergej Gorte, Referent für Digitalisierung an der vhs Unteres Remstal, beobachtet. Da es bei der Volkshochschule Hunderte von Lehrenden gibt, bietet die vhs immer mal wieder kleine Schulungen an. Digital sichere DozentInnen werden ermuntert, ihre KollegInnen auf den aktuellen Stand zu bringen. So wachsen alle allmählich hinein – ganz unabhängig vom Alter, bestätigt Lawan in schönstem Schwäbisch: „Es kommt halt drauf an, wie sich die Leut öffnet!”